Lahmheiten gehören bei Pferden zu den häufigsten Erkrankungen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Bei der tierärztlichen Lahmheitsuntersuchung wird herausgefunden, woher der Schmerz kommt, der die Lahmheit verursacht.
Liegt die Ursache für eine Lahmheit in einem Gelenk, muss zunächst zwischen einer
- infektiösen Gelenkerkrankung, bei der Krankheitserreger in das Gelenk eingedrungen sind, und einer
- traumatischen Gelenkerkrankung, die auf einmalige oder wiederkehrende Verletzungen zurückzuführen sind, unterschieden werden.
Als Leistungssportler sind insbesondere Sportpferde häufig von Osteoarthritis betroffen. Das ist eine degenerative (= durch Verschleiß bedingte) Gelenkerkrankung, die meist mit einer Entzündung im Gelenk beginnt und im weiteren Verlauf zu Schädigungen an Knorpel- und Knochenstrukturen führt. Diese schmerzhafte Funktionseinschränkung führt dazu, dass das Pferd lahmt. Studien zeigen, dass 60% aller Lahmheitsfälle bei Pferden mit Osteoarthritis (OA) zusammenhängen.
Sie entsteht traumatisch vor allem durch wiederkehrende Überbelastung des betroffenen Gelenks und zeichnet sich durch eine fortschreitende Veränderung der Knorpel- und Knochenstrukturen aus. Sowohl beim Springreiten, bei der Dressur oder bei der Vielseitigkeit kommt es immer wieder zu hohen punktuellen Beanspruchungen der Gelenke. Aber auch ernährungsbedingt oder durch altersbedingten Verschleiß können fortschreitende Veränderungen der Knorpel- und Knochenstrukturen auftreten.
Folgende Symptome können auf eine Gelenkerkrankung bzw. -entzündung hindeuten:
- Einschränkung der Beweglichkeit (Lahmheit)
- Schmerzen sowohl unter Belastung, als auch in Ruhe
- Geschwollenes bzw. erwärmtes Gelenk
- Verminderte Leistungsbereitschaft und Unwohlsein des Pferdes
Wird eine Gelenkentzündung nicht oder nur unzureichend behandelt, können aufgrund der Entzündungsprozesse Knorpelschäden entstehen.